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Mehr als die Hälfte aller Gründungen erfolgen im Nebenerwerb

Gründungen im Nebenerwerb bieten eine große Chance für Existenzgründer: Mit überschaubarem finanziellem Risiko kann es Gründern gelingen, sich ein zweites Standbein aufzubauen und dies im Laufe der Zeit zum Haupterwerb umzuwandeln. Immerhin 59 Prozent der Gründungen erfolgten 2012 im Nebenerwerb. Dabei investieren Nebenerwerbsgründer einer Hochrechnung der Studie "Beweggründe und Erfolgsfaktoren bei Gründungen im Nebenerwerb" jährlich etwa 4,5 Mrd. Euro und schaffen 370.000 Arbeitsplätze. Nebenerwerbsgründer sind somit eine relevante gesamtwirtschaftliche Größe.

Die Studie des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) untersucht die Charakteristika, Motive, Hemmnisse sowie den Erfolg von Gründungen im Nebenerwerb auf Basis einer breit angelegten Befragung von 1.200 Teilnehmern.

Weitere zentralen Ergebnisse der Studie:

  • Nebenerwerbsgründer sind im Haupterwerb überwiegend Angestellte und überdurchschnittlich häufig weiblich. Der Anteil der Gründerinnen lag bei 49 % und damit deutlich über dem Frauenanteil aller Gründungen.
  • Nebenerwerbsgründer verfügen über hohe formale Bildungsabschlüsse (Abitur oder Fachabitur und/oder [Fach-] Hochschulabschluss).
  • Gründungen erfolgen zumeist in unternehmensnahen Dienstleistungen wie Unternehmensberatungen oder Werbeagenturen, in den Bereichen Unterricht, Kultur und Medien sowie IT-Dienstleistungen.

Verwirklichung einer Geschäftsidee ist vorranginges Motiv

Als Motive für die Gründung dominieren ebenso wie bei einer Gründung im Haupterwerb die Nutzung der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen und die Verwirklichung einer Geschäftsidee. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bietet dabei eine finanzielle Absicherung, die das Risiko der Gründung reduziert. Gerade Frauen bietet diese Form der Gründung eine gute Möglichkeit zum Wiedereinstieg in den Beruf und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Hemmnisse werden vor allem in der zeitlichen Doppelbelastung durch die erste Erwerbstätigkeit gesehen. Wichtige Faktoren für das Gelingen der Nebenerwerbsgründung sind daher Organisationsfähigkeit sowie Selbst- und Zeitmanagement und das Aufstellen eines Businessplans.

Nebenswerbgründer sind sehr zufrieden

Die Zufriedenheit der Nebenerwerbsgründer ist hoch: Rund 80 % der Gründer würden sich wieder selbstständig machen und 67 % auch wieder im Nebenerwerb. 14 % würden sofort im Haupterwerb gründen. Ein Viertel der Nebenerwerbsgründer plant zudem einen Wechsel vom Neben- in den Haupterwerb.

Die Studie finden Sie auf der Seit des BMWi.