Deutsche nehmen vermehrt Kredite auf

Während europaweit der Bestand an Konsumentenkrediten in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist, steigt er in Deutschland leicht an. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die von der französischen Crédit Agricole Consumer Finance (CACF) Gruppe, in 27 EU-Ländern durchgeführt wurde.

Mit 1.056 Milliarden Euro ausstehenden Konsumentenkrediten macht Europa fast ein Viertel des weltweiten Kreditmarktes aus. Dabei bilden England, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien die wichtigsten Märkte: 76 Prozent des gesamten EU-Konsumentenkreditbestandes stammen aus diesen fünf Ländern, die 63 Prozent der EU-Bevölkerung ausmachen.

Die Bundesrepublik liegt mit 225 Milliarden Euro an Konsumentenkrediten auf dem zweiten Platz nach Großbritannien (251 Milliarden Euro).  An dritter Stelle folgt Frankreich mit 149 Milliarden Euro. Mit einem Plus von 0,8 Prozent gehört Deutschland zu den sechs der insgesamt 27 EU-Länder, die im letzten Jahr einen Zuwachs verzeichnen konnten.

In Deutschland werden Kredite gezielter aufgenommen

„Die Konsumlaune ist in Deutschland aufgrund der Eurokrise zwar besser als in anderen europäischen Ländern. Doch im Vergleich sind die Verbraucher in Deutschland eher zurückhaltend bei der Aufnahme von Konsumentenkrediten“, sagt Jan W. Wagner, Vorstandsvorsitzender der CreditPlus Bank, eine Tochtergesellschaft der Credit Agricole. Zwar gelte ein Konsumentenkredit hierzulande längst nicht mehr als Tabu – doch entscheidet man sich in Deutschland laut Wagner ganz bewusst für einen Kredit und achtet darauf, dass die Raten mit dem verfügbaren Budget gut abzuzahlen sind. „Die Eurokrise hat hier auch dazu geführt, dass für Anschaffungen eher das Ersparte herangezogen wird“, so Wagner.

Die Konsumlaune der Deutschen schlägt sich daher nicht 1 zu 1 in eine Kreditaufnahme nieder und damit ist die Pro-Kopf-Verschuldung durch Konsumentenkredite von 2.741 Euro im Vergleich zu anderen Ländern relativ niedrig.

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